KAIA | 09.05.2023

Groß & Partner plant nachhaltiges Revitalisierungsprojekt KAIA

Direkt am Untermainkai wird ein Bestandsgebäude neu belebt: Groß & Partner plant hier das innovative Revitalisierungsprojekt KAIA. Das bestehende 21-geschossige Hochhaus bleibt erhalten und wird nach dem Architekturentwurf von dem Architekturbüro „Mäckler Architekten“ im Bestand revitalisiert, um zwei Etagen aufgestockt und für eine neue Büronutzung umgebaut. Das neue Konzept beinhaltet die Öffnung der Gebäudeecken, durch die Verlagerung der vertikalen Erschließung in den Kern.

Groß & Partner erwarb das Grundstück im Jahr 2021. Die bewusste Entscheidung für eine Revitalisierung fiel nach eingehender Prüfung der Bausubstanz. Die großdimensionierte Geschosshöhe bietet das seltene Potenzial, rund zwölftausend Tonnen CO2-Emissionen während der Bauphase einzusparen. Darüber hinaus wird der später 102 Meter hohe Turm mit modernster Gebäudetechnik und einer umlaufenden Photovoltaik-Fassade ausgestattet – in Verbindung mit einer Geothermie können über den Jahresschnitt rund 60 % des Wärmebedarfs und 30 % des Kühlbedarfs nachhaltig bereitgestellt und Emissionen eingespart werden.

Teil des Projekts ist auch ein neuer, viergeschossiger Atrium-Anbau mit Staffelgeschoss. Im Gegensatz zum Hochhaus kann der bestehende Anbau nicht erhalten werden. Deshalb wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Frankfurt ein Architektenwettbewerb ausgelobt. Das Frankfurter Architekturbüro Schmidt Plöcker Architekten setzt sich mit einer innovativen Holz-Hybrid-Bauweise durch und ging mit seinem Entwurf für den Anbau als Sieger hervor. Ebenfalls gewürdigt wurden die Entwürfe der Architekturbüros kadawittfeldarchitektur (Aachen), TRU Architekten (Berlin), Moser Assoziierte Architekten (Frankfurt) und Nöfer Architekten (Berlin).

Der Siegerentwurf zeichnet sich architektonisch durch das Zusammenspiel mit dem angrenzenden Büroturm aus. Der Atrium-Neubau kann als Zugangs- und Empfangsbereich des Büroturms dienen und damit später auch zum zentralen Treffpunkt für Nutzer und Besucher werden. Ebenfalls möglich, ist die separate Nutzung von Atrium-Neubau und Turm, sowie die Erhaltung des Untergeschosskastens des bestehenden Anbaus. Durch den Erhalt in Kombination mit der Holzhybrid-Bauweise des Anbaues können auch für diesen Gebäudeteil bis zu 50 % der grauen Energie eingespart werden.

Durch die Übernahme der prägenden Gestaltungselemente passt sich der Neubau optisch an den revitalisierten Turm an. Ein zurückspringendes Erdgeschoss sowie eine barrierefreie Bauweise ermöglichen eine verbesserte Zugänglichkeit und Erweiterung des öffentlichen Raumes.

Der Entwurf von Schmidt Plöcker überzeugte die Fachjury nicht zuletzt durch seine konsequente Ausrichtung auf eine möglichst nachhaltige Bauweise und Architektur. So besteht die Außenfassade aus recyceltem Aluminium und ist mit einem innenliegenden Sonnen- und Blendschutzsystem ausgestattet, das eine gezielte Verschattung der Süd- und Westfassade ermöglicht. In der Holzkonstruktion und den begrünten Dachgärten können CO2-Emissionen gebunden werden. Durch die Nutzung des sogenannten „Kamineffekts", sowie der geothermischen Direktkühlung ist es möglich, den Erweiterungsbau nachts auf natürliche Weise zu kühlen und für die hohen klimatischen Anforderungen einer dichten Bürobelegung optimal vorkonditionieren.

Im Inneren des Gebäudes entstehen Büroflächen sowie Räume für Schulungen, Veranstaltungen und kreativen Austausch. Das Erdgeschoss bietet Platz für Restaurants und Cafés. Im Frühjahr 2023 soll als Zwischennutzung ein Pop-up-Restaurant auf dem Dach des bestehenden Anbaus eröffnet werden.