Die Inflation betrifft uns alle. Über die „Zins-Zeitenwende“, welche die EZB nach mehr als einem Jahrzehnt deshalb eingeleitet hat, haben wir in der zweiten Ausgabe unserer erfolgreich angelaufenen Reihe „Space for Ideas“ im September gesprochen. Die Expertin des Abends war Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin und Leiterin Research der Landesbank Hessen-Thüringen, die auch über das Wechselspiel von Konjunktur und Kapitalmärkten sprach. „Zinsen sind ein ganz wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Immobilienmärkte, egal ob Wohnen, ob Office oder Logistik“, betonte sie in ihrem Impulsvortrag.
Dem stimmte auch unser Geschäftsführer Nikolaus Bieber zu und skizzierte unter anderem, wie Groß & Partner bereits früh auf die gestiegenen Zinsen reagiert hat. „Wir haben im Vorfeld in unseren Kalkulationen schon entsprechende Reserven gebildet, so dass uns die Zinserhöhungen an dem Punkt nicht getroffen haben.“ Auch deshalb blickt er zuversichtlich in die Zukunft. Das Unternehmen traue sich weitere Projekte zu, betonte er. „Ein Investitionsvolumen von etwa 3,5 Milliarden Euro entfällt zu einem überwiegenden Teil auf unser Projekt FOUR, mit dem wir eine Stadt in der Stadt schaffen. Wir arbeiten aber zurzeit schon an zwei weiteren Hochhausprojekten.“
Auch die mehreren Dutzend Gäste aus der Immobilienbranche, Geschäftspartner und Marktteilnehmer, diskutierten mit. Der Rechtsanwalt Dr. Nikolaus Hensel etwa blieb angesichts der Zinswende gelassen. Er ist seit 50 Jahren als Anwalt beratend in der Immobilienbranche tätig. „Ich habe viele Krisen erlebt, große Krisen wie in den 1970er Jahren. Das hier ist dagegen eine Schreckminute, und dann geht es weiter aufwärts.“
