Jahrzehnte lag die Bauindustrie in der Transparenz und Effizienz ihres Versorgungsprozesses deutlich hinter der stationären Industrie sowie dem Handel. Jetzt ist der Kreis geschlossen, in dem die bauausführenden Firmen, nicht nur Material bestellen, sondern dies auch nach Arbeitsfortschritt bis in Arbeitsplatznähe steuern und überwachen können. Die Software Die Baustelle Online des Systemhauses Artenius hat dies praxisnah entwickelt und bei unserem Megaprojekt FOUR Frankfurt mit unserer Baulogistik-Tocherfirma GP Log getestet.
Nun können die logistischen Ressourcen auf der Baustelle produktiver eingesetzt werden, indem Material durch Baulogistik ladeeinheitenweise in verkehrsärmeren Zeiten zum Übergabeort in der Etage transportiert wird. Jede Ladeeinheit erhält einen Ladeeinheitenschein, analog einem Adressaufkleber mit Absender, Lieferadresse und Liefertermin. Der Nachweis des Transportes und der Übergabe wird elektronisch festgehalten (Paltrack = Tracking der Paletten) und bei Abschluss des Vorganges dem Besteller per Mail quittiert. Damit wird die Schnittstelle definiert und der Lieferstatus für alle transparent. Voraussetzung ist eine kontinuierliche Planung des Materialbedarfes und die Umsetzung beim Lieferanten in Liefermenge pro Montageort sowie Kennzeichnung dieser Ladeeinheiten. Werden zu der Online-Avisierung die Ladeeinheitenscheine und der Lieferschein erfasst, kann der Besteller schon bei Abfertigung für den Transport Kenntnis über den genauen Inhalt der Sendung erhalten. Zusammen mit den Funktionen Umschlagpunkt und Lagerung kann jede Logistikanforderung auf der Baustelle gelöst werden.
Dieses Verfahren spart administrative Kosten beim Besteller, erhöht die Effizienz der Facharbeiter, die Transparenz der Versorgung und ermöglicht eine gleichmäßige Nutzung der logistischen Ressourcen auf der Baustelle. Zudem werden die Transportdienstleistungen digital dem Besteller zugeordnet und können so nach Verursacher abgerechnet werden.